Die Schwarzen Schwäne treten mittlerweile in Schwärmen auf, COVID, Wirecard und andere seltenen Tiere

Sehr geehrte Damen und Herren,

Vor Jahren konnte ein Referent seine Zuhörer noch mit der Geschichte vom „Schwarzen Schwan“ unterhalten. Es handelt sich um die Geschichte von höchst seltenen Ereignissen, die mit dramatischen Auswirkungen den weiteren Verlauf der Geschichte verändern. Schon bei der Finanzmarktkrise vor rund zehn Jahren wurde in Publikationen vor der Unterschätzung der Risiken mit „high severity – low propability“ gewarnt. Der klassische Unternehmer tritt dem mit dem Argument entgegen, „wann passiert das denn schon?“. Auf Ausführungen über den weit erörterten Wirecard-Fall oder die Rolle der Wirtschaftsprüfer möchte ich an dieser Stelle verzichten und verweisen auf die pointierten Ausführungen im Handelsblatt vom 9. 8.2020 „Das Kontrollversagen im Fall Wirecard ist systemimmanent“.

Wir bieten seit Jahren das Seminar „Prüfung des Risikomanagementsystem“ über einen bekannten Anbieter für Fortbildung in der Internen Revision an. Nach Jahren mit sehr guten Teilnehmerzahl hat in der letzten Zeit leider das Interesse stark nachgelassen. Auch der neue Prüfungsstandard der RMA wird noch wenig genutzt. Es ist zu hoffen, dass sich daran etwas ändert. Es reicht nicht aus, wenn der Wirtschaftsprüfer zum Thema Risikomanagement in seinem Testat etwas sagt. Die interne Revision sollte sich da nicht blenden lassen. Bei einem risikoorientierten Prüfungsansatz gehört auch die Prüfung des Risikomanagementsystems zwingend in die Jahresplanung.

Die Corona Pandemie und ihre Folgen erfordert von uns weiterhin volle Aufmerksamkeit. Die Aussichten auf eine baldige Verbesserung der Lage sind nicht positiv. Die Zahlen der neuinfizierten Personen nehmen derzeit (Mitte August 2020) wieder zu. Die Hoffnung, dass nach den Sommerferien eine Besserung eintreten werde, hat sich als verfrührt erwiesen. Die staatlichen Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft laufen in den nächsten Monaten zunächst aus. Für den Herbst erwarten viele Beobachter eine starke Zunahme der Konkurse in zahlreichen Branchen. In der Gesellschaft und mancher Familie werden die staatlichen Massnahmen gegen COVID-19 und ihre Wirksamkeit kontrovers diskutiert.

Wir wollen an dieser Stelle auf diese zum Teil sehr unsachliche und emotionale Debatte nicht eingehen. Vielmehr möchten wir auf die Arbeit des World Economic Forums (WEF) speziell zu dem Thema COVID-19 aufmerksam machen. Diese einflussreiche, aber private Organisation stellt im Internet eine umfassende Betrachtungsweise der Auswirkungen von COVID-19 für die öffentliche Diskussion zur Verfügung. Neben dem jährlich erscheinenden Global Risks Report hat sich das WEF speziell auf COVID-19 fokussiert.

COVID Dashboard

Die verschiedensten Themen können über das Dashboard angesteuert werden. Die Themen werden jeweils unter der wissenschaftlichen Betreuung einer anerkannten Institution abgehandelt und insbesondere die vorhandenen Wechselwirkungen aufgezeigt. Die jeweiligen Quellen und Artikel werden zeitnah aktualisiert und vervollständigt. Aus unserer Sicht können wir empfehlen, die Darstellungen des WEF in den Lageberichten der Unternehmen und Institutionen einfliessen zu lassen. Eine Lektüre wird ausdrücklich empfohlen. Die hohe Qualität der wissenschaftlichen Darstellungen schliesst – dies haben wir in der Epidemie oft erkennen müssen – nicht aus, dass solche Informationen von Einzelpersonen missbraucht und für sogenannte „Fakenews“missbraucht werden.

Auf die Auswirkungen von COVID-19 auf Sie, unsere Kunden und Interessenten und uns selber, haben wir in vorangegangenen Ausgaben des INFOBriefes hingewiesen. Aktuell ist bei der Arbeit in den Krisenstäben oder „Task Forces“ Routine und Ermüdung eingetreten. Die Länge der Zeitdauer der derzeitigen „Krise“ stellt viele Betroffene vor neue bisher nicht bekannte Herausforderungen. Allerdings macht die Krise keinen Urlaub. Mit dieser Diskussion müssen sich gerade die Krisenstäbe hier in der Schweiz auseinandersetzen.

Welche Aufgaben kommen aus unserer Sicht in den nächsten Wochen auf Sie, den Verantwortlichen in den Unternehmen zu?

Da ist zunächst die Herausforderung zu sehen, die richtigen Lehren aus der bisherigen Krisenstabsarbeit zu ziehen. In dem vorangegangenen INFOBrief haben wir für den Prozess „Prüfen und Verbessern der Krisenstabsarbeit“ erste Kernfragen gestellt. Unter dem Titel „Validieren und Optimieren des Krisenmanagements“ werden wir im Herbst dieses Thema bei einem zweitägigen Präsenzseminar weiter vertiefen. Wir verfügen in unserem eigenen Seminarzentrum „Obermühle“ über die Möglichkeiten, solche Veranstaltungen unter Beachtung aller erforderlichen Regeln durchzuführen. Bei diesem Seminar werden wir auch auf die vielfältigen Erfahrungen zurückgreifen können, die wir bei den Webinaren und Veranstaltungen in den vergangenen Wochen haben sammeln dürfen.

Diese Remote-Veranstaltungen haben uns gemeinsam die Gelegenheit gegeben, in einer offenen Atmosphäre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu lernen. Neben den Präsenzseminaren, die wir in der nächsten Zeit wieder anbieten, werden wir in regelmässigen Abständen zu den unterschiedlichsten Themen Webinare anbieten. Wir freuen uns, dass Sie unsere Ankündigungen bei LinkedIn und Xing so zahlreich angenommen haben. Sollten Sie noch nicht mit uns auf einer der beiden Social Media Plattformen verbunden sind, senden Sie uns doch bitte eine Einladung. Wir freuen uns über jeden Kontakt und halten Sie informiert.

Aktualisierung der Pläne

Eine weitere Herausforderung, ist die Verbesserung der Pandemieplanung. Hier mussten viele Verantwortliche erkennen, dass die teilweise acht bis zehn Jahre alten Pläne überholungsbedürftig sind. Wir werden das Thema mit einem eigenen Aufsatz vertiefend behandeln.

Bei dem Thema der „Digitalisierung der Krisenstabsarbeit“ haben wir auf unser Krisenmanagementtool DEMiOS 3.0 verwiesen. Hier haben wir die Integration von Office 365 und anderen Microsoft Produkten als besonders wichtigen Punkt identifiziert. Hier können wir unsere Beratungskompetenz aus dem klassischen Sicherheitsbereich und der IT Beratung positiv verschmelzen. Durch Corona getrieben wird bei vielen Kunden aktuell Office 365 eingeführt. In den Unternehmen ergeben sich daraus erhebliche Änderungen und Anpassungen der Abläufe. Aus zahlreichen Gesprächen mit Ihnen, unseren Kunden, haben wir erkannt, dass Sie bei aller Digitalisierung des Sicherheits- und Krisenmanagements jedenfalls nicht mit unterschiedlichen Abläufen konfroniert werden wollen. Daher arbeiten wir daran, unsere Produkte so mit der neuen Umgebung zu verbinden, dass Sie nicht in unterschiedlichen Welten arbeiten müssen, sei es im Normal- oder Krisenfall.

Benötigen Sie konkrete Unterstützung wie Sie in dieser Situation Notfallpläne rasch entwickeln und effektiv umzusetzen können? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung! Wir helfen. Und wir begrüssen Sie gerne bei einem unserer Seminare im eigenen Schulungszentrum. Die aktualisierte Seminarbroschüre wird in Kürze publiziert. Auf unserer neuen Webseite erhalten Sie den Überblick über unser Angebot.

Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen

Klaus Bockslaff und Mathias Götsch